Mit dem Fanfarenzug Querfurt e. V. sowie Begrüßungsworte durch den Schirmherrn, Landwirtschaftsmininster des Landes Sachsen- Anhalt Dr. Hermann Onko Aeikens, den Landrat des Saaelkreises, Frank Bannert, den Landrat des Burgenlandkreises, Harri Reiche und den Bürgermeister der Stadt Querfurt, Peter Kunert wurde der 16. Querfurter Bauernmarkt und zweite Tag des ländlichen Raums eröffnet.
Am EU-Fonds Stand auf der „Straße der Informationen“ gab es Ausführliches über die Ziele und Schwerpunkte der EU-Fonds. Neben dem ELER waren ebenfalls Vertreter der EU-Strukturfonds: EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und ESF (Europäischer Sozialfonds) – beide ebenfalls wichtiger Bestandteil der Förderung ländlicher Gebiete – am Informationsstand vertreten. Durch diese Veranstaltung war es weitestgehend möglich über die förderpolitischen Schwerpunkte der unterschiedlichen EU-Fonds sowie die strukturpolitischen Ansätze der Europäischen Union zu informieren. Aber auch die Kleinen hatten viel Spaß vor Ort. Ob beim Ausmalen von Blinki und Bläuling, beim Lösen von Rätseln oder beim Wurfspiel, bei dem es Preise zu gewinnen gab.
Ein weiterer Höhepunkt dieses Tages stellte die Ausstellung der im Guinnessbuch aufgeführten weltgrößten Zuckertüte dar. Mit einer Höhe von 12,95m ist sie so groß, wie noch keine vor ihr. Ebenfalls gab es Spannung bei der Siegerehrung für den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Rahmen des „Tag des ländlichen Raums“. Die Sieger heißen Steutz (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) und Tylsen (Altmarkkreis Salzwedel). Die beiden Orte setzten sich beim diesjährigen Landeswettbewerb durch und werden für Sachsen-Anhalt im nächsten Jahr am Bundeswettbewerb teilnehmen.
In der Jurybegründung für Streutz hieß es, dass das Dorf sich als „äußerst liebenswerter Wohnort mit kulturellem Flair“ präsentiere. Jung und Alt würden gemeinsam attraktives und breitgefächertes sowie über den Ort wirkendes Vereinsleben gestalten. Tylsen sei durch das kreative Miteinander seiner 123 Einwohner geprägt, die viel kulturelle Initiative zeigten. Der Wettbewerb sei eine Leistungsschau, in der sich gemeinsame Aktivitäten zur Landesentwicklung und zur Dorferneuerung widerspiegeln, betonte Aikens. Der tatsächliche Gewinn für die Dörfer sei die Teilnahme selbst. „Dadurch wird das Wir-Gefühl belebt und gestärkt, Gemeinschaft wird gelebt“, sagte er weiter. Die Auszeichnung ist mit den Zusagen der Landesregierung verbunden, dass investive Vorhaben der Dörfer Steutz und Tylsen mit jeweils maximal 50 000 Euro unterstützt werden.
Der ELER trägt in Sachsen-Anhalt mit rund 904 Millionen Euro EU-Mittel - ein Viertel der gesamten dem Land von der EU zugewiesenen Fördergelder - dafür Sorge, dass die Entwicklung des ländlichen Raums sich als integraler Bestandteil der Gesamtpolitik für Beschäftigung und Wachstum vollzieht. Zusammen mit der nationalen Kofinanzierung stehen öffentliche Ausgaben in Höhe von 1,16 Milliarden Euro bereit. Zusätzlich will Sachsen-Anhalt 240 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt beisteuern, so dass das Land rund 1,326 Milliarden Euro für die Entwicklung des ländlichen Raums einsetzen kann.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung - der EFRE - investiert gezielt in die Zukunft der Union als Ganzes. 1,93 Milliarden Euro stehen 2007-2013 für Sachsen-Anhalt bereit. Die Förderpolitik setzt auf die stärksten Motoren des Wirtschaftswachstums: kleine und mittlere Unternehmen. Innovation, Forschung und Infrastrukturen sind zusätzlich im Fokus der Förderung. Arbeitsplätze schaffen, Wachstum fördern: Das sind die Hauptziele der Förderpolitik.
Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das soziale Gesicht Europas. Mit rund 640 Millionen Euro unterstützt dieser Fonds der Europäischen Union (EU) von 2007 - 2013 Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Ausbildungsprogramme des Landes Sachsen-Anhalt. Bis 2013 werden so etwa 16 200 Projekte gefördert und damit rund 245 000 Menschen im Land direkt erreicht.